Die 41-Jährige freut sich auf ihre neue Aufgabe und auch ihr Team ist glücklich, dass „eine von ihnen“ die Führung übernommen hat. „Sie sind genau die Richtige“, betonte Detlef Müller, Geschäftsführer des Trägers Katholische Kindertageseinrichtungen Minden-Ravensberg-Lippe gem. GmbH bei der offiziellen Staffelübergabe. Er betonte auch, dass sie in einer besonders schwierigen Zeit den Stab übernehmen würde, weil man tagtäglich nur reagieren könne und nicht wirklich planen. Deshalb gab er ihr den guten Rat, die Führungsposition als Mannschaftssport zu sehen, bei dem man auch mal den Stab abgeben darf, wenn die Puste mal knapp wird. „Sie müssen moderieren, die Mannschaft anführen und delegieren sowie die Talente ihrer MitarbeiterInnen erkennen, um Aufgaben auch gezielt abgeben zu können“, betonte Müller. Ihm sei es wichtig, dass sie bei all den neuen Dingen die nun auf sie zukommen werden, immer das Kind im Mittelpunkt behält. Büroarbeit könne notfalls warten, die Sorgen eines Kindes niemals.
Er wünschte ihr für ihre neue Tätigkeit Glück, stets gute und verständnisvolle Menschen an ihrer Seite und Gottes Segen.
Pfarrer Gerald Haringhaus meinte, dass Melanie Sperlich kein unbeschriebenes Blatt sei, weil sie in der Kita eine alte Bekannte ist. Aus einem alten Notizbuch seines Großvaters hatte er beschriebene Seiten mit kleinen Zeichnungen und Anekdoten für die erfahrene Erzieherin dabei. Als Geschenk überreichte er ihr ein Buch mit unbeschrieben Seiten, das sie mit ihren eigenen Geschichten und Anekdoten füllen könne.
Melanie Sperlich war schon selber als Kind in der dreigruppigen Einrichtung. Nach ihrem Anerkennungsjahr in einer anderen Kindertagesstätte kam sie in die St. Marien Kita, wo heute 54 Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren betreut werden. Die erfahrene Erzieherin kann bei vielen Dingen auf die Hilfe ihrer Vorgängerin Maria Dargel hoffen, die nach dem Eintritt in den Ruhestand zum Ende des letzten Jahres noch stundenweise in der Kita tätig ist.
Ein langfristiges Ziel von Sperlich ist es, eine Teilöffnung der Gruppen anzubieten, bei dem sich dann interessenbezogene Spielgruppen bilden für Angebote wie Musik, Kunst, Experimentieren, Natur und viele andere Themen. „Damit werde ich aber warten müssen, bis die Pandemie uns wieder ein wenig Freiraum gibt“, meinte sie.