Deshalb kam der Wald nun zu ihnen. Eine Woche lang war die rollende Waldschule der Kreisjägerschaft Gütersloh zu Gast in der St. Lambertus Kindertagesstätte. In kleinen Gruppensettings kamen alle 72 Kinder in den Genuss, die Tiere des Waldes und die Bäume genauer kennenzulernen. Normalerweise wird die rollende Waldschule von einem Mitarbeiter der Kreisjägerschaft betreut, doch auch das ist in diesen Zeiten nicht möglich. Kita-Leiterin Katja Kortemme verfügt über einen Jagdschein und kennt sich mit der heimischen Waldtierwelt gut aus. So gab sie Ihr Wissen an die Kolleginnen weiter, die mit den Kindern die verschiedenen Laub- und Nadelbäume sowie die Bewohner des Waldes erkundeten. Insbesondere die angehenden Schulkinder waren sehr interessiert und lernten schnell, wie sie anhand der Rinde eine Buche von einer Eiche und eine Kiefer von einer Fichte unterscheiden können. Zudem gab es in der etwas anderen als gewohnten „Waldwoche“ begleitende Angebote in den Gruppen, wo spielerisch die erlernten Dinge aufgearbeitet wurden.
„Uns ist es wichtig, dass die Kinder die Tiere des Waldes kennenlernen“, erklärt Katja Kortemme. Kaum ein Kind würde heute mehr den Unterschied zwischen Hase und Kaninchen kennen. Noch seltener wüssten die Kids, wie Dachs, Waldschnepfe oder Marder aussehen oder haben mal Rehe in der freien Natur gesehen.
Die rollende Waldschule, die sich auf einem großen Anhänger befindet, zeigt diese Tiere als fachgerecht gearbeitete Tierpräparationen. Außerdem sind zahlreiche Tastspiele dabei, die beim Verstehen natürlicher Abläufe und Zusammenhänge hilfreich sind. Der sensible und respektvolle Umgang mit der Natur soll den Kindern mit der Waldschule vermittelt werden. „Ich finde es zwar schade, dass unsere beliebten Waldwochen nicht stattfinden können, aber die rollende Waldschule ist eine schöne Alternative“, so Kortemme.